Die versteckte Oase Chiang Mai’s – Wat Pha Lat
Es ist der 29. Mai 2017, 7 Uhr
Sanft weckt mich mein Alarm aus dem Schlaf, der irgendwie an diesem Morgen noch gar nicht so richtig zu Ende sein wollte.
Seitdem ich vor gut 5 Tagen in Thailand gelandet bin, ist meine innere Uhr immer noch nicht wieder umgesprungen. Wir arbeiten dran.
Umso besser, dass ich mich an diesem 25 Grad warmen Morgen aus dem Bett mache, um einen der traumhaftesten Orte in Chiang Mai zu besuchen: Den Tempel Wat Pha Lat
Das Wat Pha Lat
Auf dem Weg hoch zum Doi Suthep, einem der wohl bekanntesten Berge in Thailand und Touristenziel in Chiang Mai, verbirgt sich dieser Tempel etwas ab vom Wegesrand, gut geschützt im saftigen Grün des Waldes.
Als ich Jae, eine Freundin aus Schweden am Chiang Mai Zoo Gate 2 treffe, bin ich mittlerweile wenigstens einigermaßen wach und freue mich auf das erneute Erkunden der alten buddhistischen Anlagen.
Im Februar 2016 war ich das letzte mal hier oben. Damals mit meiner Mom und einer anderen Route im Gepäck, war das Erlebnis weitaus sportlicher und herausfordernder.
Anders war heute auch, das wir uns mitten in der Regenzeit befinden. Nachdem es die letzten 5-6 Monate so gut wie nie geregnet hat, steht die Natur jetzt in aller Pracht und Farbe zum Bestaunen bereit.
Die Stille des Morgens – Wat Pha Lat
Nächtliche Regentropfen hängen noch an den Blättern und kleine Ameisen machen sich auf den Weg zur Arbeit. Auch sonst ist die Natur mir schon einige Stunden voraus.
An diesem Montagmorgen ist es zwar bewölkt, die Wärme verwöhnt unsere Haut aber trotzdem. Sie ist ein wohltuender Begleiter auf dem holprigen Weg nach oben.
Auf ca 200 Metern Höhe ist aus dem Nichts plötzlich das Rauschen eines Wasserfalls zu hören. Hier und da kommt uns mal ein Läufer auf dem schmalen Pfad entgegen, ansonsten ist dieser Ort relativ menschenleer. Eine wohltuende Abwechslung zu den touristischen Hochburgen Thailands.
Als wir nach guten 40 Minuten die kleine Brücke über den Bach erreichen, kommen mir die Bilder von 2016 in den Kopf. Was für ein Ausblick. Was für ein schöner, von Stille umgebener Ort.
Und kaum als ich fertig bin in diesen Erinnerungen zu schwelgen, taucht hinter dem Grün des Waldes unsere Destination auf.
Der Tempel Wat Pha Lat
Ich nehme mir einen Moment und atme tief ein. Der Ort den ich im Moment mein Zuhause nenne, ist so schön.
Meine Seele fühlt sich hier so geborgen, mein Herz so gut aufgehoben.
Das Wasser des Wasserfalls rauscht über die Steine und verschwindet hinter dem Abhang Richtung Süden.
Jae und ich tapsen vorsichtig auf dem rutschigen Grund um uns einen trockenen Platz zu suchen. Inmitten des Wassers, mit Ausblick auf unser Chiang Mai; der Tempel steht in aller Ruhe am Hang, die Wolken ziehen unbekümmert am Himmel über uns.
Und dort sitzen wir. Minuten und Stunden und quatschen und meditieren und sind einfach inmitten der Natur.
Das Wat Pha Lat, der damals als Raststätte für Pilgernde gedacht war die sich auf den Weg zum Tempel Doi Suthep machten, ist heute Meditationscenter und Herberge mehrerer Mönche.
Kein Gewusel stört die Ruhe, kein Lärm durchbricht den Frieden.
Es ist einfach, ganz einfach, richtig schön hier.
–