Wo soll ich nur anfangen?
Wenn ich diese Stadt beschreiben soll, fliegen mir so viele Begriffe durch den Kopf, dass ich mich schwer tue auch nur einen davon zu greifen.
Ja, so ungefähr ist Bangkok.
Ungreifbar.
Unfassbar laut, lebendig und bunt. Es duftet nach leckerem Essen, nach Abgasen und nach Regen. Eine ungewohnte Feuchtigkeit umhüllt die Stadt, die Menschen und mich. Der Verkehr scheint unbezähmbar und doch gewöhnt man sich an den ständigen Tanz mit all den Autos, Tuk Tuks, den Motorrollern und all den anderen mehr als 8 Millionen Menschen, die tagtäglich durch die Straßen, Gassen, Einkaufshäuser, Parks und Tempel der Stadt laufen.
Angekommen am Suvabarnuhmi Airport, am frühen Morgen des 10. September, habe ich mich mit all den anderen Wartenden in die Schlange am Passport Schalter gestellt.
Irgendwie war das ein ganz merkwürdiger Moment:
Es war 8 Uhr früh, ich hatte bereits 13 Flugstunden hinter mir, wenig bis gar nicht geschlafen und plötzlich stehe ich in Thailand im Flughafen. Das war schon irgendwie heftig.
Ich sehe förmlich noch die Gesichter meiner Familie vor mir als ich am Check-in in Berlin mit Tränen in den Augen verschwinde.
Wie schnell man dann doch am anderen Ende der Welt ist, kein Wort versteht und quasi keinen Plan hat wo man hin muss und überhaupt.
Draußen peitschte der tropisch heftige Regen gegen den Flughafen, 10 Minuten später schien die Sonne.
Krass, jetzt bin ich in Thailand.
Zum Glück lief das mit dem Stempel im Reisepass dann doch alles ganz easy und es wurde weder ein Weiterflugticket verlangt noch irgendetwas anderes. (Viel habe ich vorher darüber gelesen, dass es besser ist eines zu haben.. ich hatte keines, nur ein Busticket raus aus Thailand. Aber auch das wollte niemand sehen.)
Nachdem ich mir direkt im Flughafen eine Sim Karte von dtac besorgt hatte, konnte ich mir auf dem Handy den Weg in die Stadt navigieren.
Und das muss ich den Thailändern hier in Bangkok echt lassen, so mit Ausschilderungen haben die es echt drauf. Da fällt es mir manchmal schwerer in einem Bahnhof der Deutschen Bahn den richtigen Weg zu finden.
Hier war das alles ganz easy. Ich habe mich nach unten zum SA City Line Zug begeben und schwups, hat der mich auf direktem Wege zur Endstation Phayathai gebracht.
Dort angekommen fing es auch direkt wieder wie bekloppt an zu regnen.
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2 Dinge hätte ich beinahe zu Hause gelassen: meine Regenjacke und das Regencover für meinen Rucksack.
Schon nach der ersten Stunde in Bangkok war ich sau froh, beides eingepackt zu haben.
Also lief ich im hoch feuchten Klima durch den Regen dieser mega Stadt.
Auf dem Fußgängerweg zwängten sich Roller an mir vorbei, die Leute saßen zu dritt darauf, ohne Helm, mit dem Handy spielend. Einfach alles. Dass mich all das schon am 3 Tag nicht mehr schocken würde, wusste ich da noch nicht.
Generell war meine Priorität in den ersten 1-2 Tagen, nicht überfahren zu werden. Eine echte Herausforderung.
Ansonsten habe ich mich in dieser riesigen Stadt relativ schnell eingefunden. Ich wusste oft nicht wo ich bin, aber irgendwie gehört das ja auch dazu. Und mal ganz ehrlich, wir mit unseren fancy Handys die sowieso alles können, da ist man doch eigentlich nie wirklich aufgeschmissen.
Wichtig war immer nur, dass das Ding auch geladen ist. Zur Versorgung habe ich extra einen Charger für unterwegs dabei gehabt. Damit habe ich mich immer relativ (pseudo) sicher gefühlt.
Bangkok – immer freundlich?
Die Thailänder machen es einem wirklich nicht schwer in Bangkok anzukommen.
Egal wo ich war, überall sind mir die Menschen sehr freundlich begegnet und ich fühlte mich zu keiner Zeit auch nur ansatzweise unwohl.
Selbst in den dunklen Abendstunden bin ich durch die Straßen der Stadt gestreunert und es war immer total problemlos.
Die einzigen Menschen die dich dort ansprechen werden, sind die Leute die dir Essen verkaufen möchten oder die, die dir ein Taxi anbieten wollen. Ist doch total nett, oder?
Und auch sonst habe ich die Menschen in den Straßen immer als sehr friedvoll, selten gestresst oder schlecht gelaunt erlebt. Was mich zunächst ziemlich erstaunt hat.
Denn, die Verhältnisse in denen einige Menschen dort tagtäglich stundenlang leben und arbeiten, der Lärm und die Abgase, die vielen Menschen und Touristen. Niemand beschwert sich. Kaum jemand ist griesgrämig. Die Menschen scheinen glücklich, zuvorkommend und aufgeschlossen.
Street Food in Thailand
Das ist etwas, worauf ich mich schon vor meiner Reise total gefreut habe. Ich habe super viel über die verschiedenen Straßenstände gelesen und über die Vielfalt die an Essen angeboten wird.
An meinen ersten beiden Tagen war ich jedoch von diesem riesen Angebot so wahnsinnig überwältigt, dass ich mich kaum entscheiden konnte. Hunderte Stände, alles duftet und sieht toll aus.
Da ich mich auch erstmal an die thailändische Währung gewöhnen musste, habe ich am Anfang immer mein Handy gezückt und erstmal umrechnen lassen. Was kostet das hier eigentlich alles so?
Mir war aus Erzählungen klar, dass die Thailänder bei Touristen gern ein wenig mehr draufschlagen, aber selbst wenn das bei mir passiert ist, war es immer noch super günstig.
Eine riesengroße Trinkkokosnuss frisch geöffnet hat mich 89 Cent gekostet, ein großes Abendessen aus Reis, frischer Mango und Kokosmilch 2€.
Alles in allem kannst du hier richtig frisch und gut, für richtig wenig Geld essen. Bei der Wahl des Essens habe ich mich einfach von meinem Eindruck leiten lassen.
Es ist schon merkwürdig quasi mitten auf der Straße zu Essen. Aber es entsteht auch ein sehr schönes Gemeinschaftsgefühl. Alle essen zusammen. Das empfinde ich als etwas sehr schönes.
Als die ersten 2-3 Tage vergangen waren, hatte ich mich an den täglich heftigen Regen von 1-3 Stunden gewöhnt. Auch an die Lautstärke der Stadt, die Ladyboys, den Verkehr und an die Gerüche.
Die Luftfeuchtigkeit war da schon eine andere Hausnummer. Von dem Moment an als die Flugbegleiterin in Bangkok die Tür vom Flugzeug öffnete bis zum Tag als ich in den Nachtzug nach Chiang Mai stieg, war ich einfach nur rund um die Uhr mega am Schwitzen.
Irgendwann war mir aber auch das völlig egal. Denn um dich herum schwitzen alle mindestens genauso oder noch mehr. Oder sie sind schon so lange in der Stadt, dass ein Vergleich hier völlig unangebracht wäre.
Alles in allem bin ich sau froh diese Stadt erlebt zu haben. Mitten in ihr gesteckt zu haben, umgeben von all dem was Bangkok ist.
Erwartet habe ich ein ganz kratzbürstiges Vieh, von welchem ich mich nach zwei Tagen sofort verscheuchen lassen würde.
Bangkok ist jedoch gar nicht kratzbürstig. Es ist eher ein riesen großer bunter Tiger der immer wach und bereit zum spielen ist.
Die Frage ist nur, bist du es auch?
Was sind deine Erfahrungen in Bangkok? Wie hast du diese Stadt erlebt, oder steht dir ein Besuch noch bevor?
Schreib’s in die Kommentare, ich freu‘ mich drauf.
Hallo Sabrina,
weiß nicht ob du das noch liest bzw. ob du noch aktiv bist aber du hast mir gerade wieder richtig Mut gegeben.
Ich fliege nämlich am 9. Mai abends mit dem Flieger nach Bangkok und hab schon richtig Bammel davor :D Für mich ist das auch die erste große Reise (4 Wochen Thailand) und hab immensen Respekt davor, alleine sowas zu schaffen. Heute ging es mir eh schon nicht gut (harte Nacht gestern gehabt :D) und dann plagten mich jetzt auch noch Gedanken und Ängste, sodass es mir richtig mies ging die letzten Stunden.
Aber dank deinem schönen Bericht und deiner aufmunternden Schreibweise geht’s mir jetzt schon viel besser! :) Die Freude überwiegt wieder und ich denke das wird jetzt auch so bleiben :D Bin auf jeden Fall schon sehr gespannt und ich hoffe die ein oder anderen netten Leute kennenzulernen mit denen man was unternehmen kann :)
Danke noch mal!
Liebe Grüße aus Bayern,
Markus
Hey Markus,
danke für deine Worte. Mittlerweile müsstest du ja schon in Bangkok angekommen sein. Wie gefällt’s dir? Die Stadt kann am Anfang schon einschüchternd sein, mittlerwiele freue ich mich aber immer wieder dorthin zurückzukommen.
Ich hoffe du wirst eine geniale Zeit in Thailand haben. Für mich geht es nöchste Woche auch wieder los.
Alles Liebe und genieß deine Zeit!
Danke für deinen Kommentar.
Gut gebrüllt, Tiger…
Ich finde auch, auf Bangkok muss man sich einlassen und wird dafür an jeder Ecke belohnt.
Freue mich schon auf ein Wiedersehen mit der Stadt der Städte im Januar.